Über Christoph und die Entstehung von Knapsack

Christoph Ulrich Seyferth (CUS) wurde in eine Handwerkerfamilie hineingeboren und bezeichnet sich selbst als Design-Autodidakten. Er hat einen vielseitigen Hintergrund, der vom Tischlerhandwerk über Architektur sowie Innenarchitektur bis hin zum funktionalen Produktdesign reicht.

CUS arbeitete mehrere Jahre für den tschechischen Designer Bořek Šípek. Unter Šípeks Führung entstanden gemeinsame Projekte mit zahlreichen etablierten Marken auf der ganzen Welt.

Der deutsche Designer beherrscht eine Reihe traditioneller sowie innovativer Techniken und Materialien und gründete bald sein eigenes Designstudio in den Niederlanden, mit dem er sowohl an persönlichen Projekten als auch an zahlreichen Aufträgen von Unternehmen wie Adidas, Functionals und Quooker arbeitet.

Seyferth verbringt viel Zeit damit, seine Entwürfe sorgfältig zu überarbeiten und einzelne Arbeitsschritte bis zum optimalen Ergebnis zu wiederholen - und positioniert sich damit ganz bewusst anders als die Fast-Fashion-Industrie, in der Kollektionen billig, schnell und trendbezogen produziert werden. In den vergangenen Jahren brachte CUS eine Reihe von hochwertigen Produkten auf den Markt, die sich durch Einfachheit, Eleganz und Benutzerfreundlichkeit auszeichnen.

Fast zehn Jahre verbrachte er mit der Entwicklung von Knapsack, einer minimalistischen Tasche, die jedoch über zahlreiche Details verfügt, die von Christoph Seyferths kritischem Geist zeugen. Dabei liegt sein Augenmerk nicht nur auf dem Aussehen, sondern auf der Art und Weise, wie Knapsack verwendet wird. Schließlich verlangt jedes Produkt nach einer ganz eigenen Choreographie, je nachdem, wie man es benutzt, trägt und damit lebt.

Knapsack wächst im wahrsten Sinne des Wortes mit, denn die Form folgt den Konturen seines Trägers: Ein eingebautes flexibles Federstahlband verschließt die Tasche und schmiegt sich sanft um die Taille. Auf diese Weise erfüllt sie ihre wesentliche Funktion und ihr Design reagiert sowohl auf den Körper als auch auf Bewegung.

Die Erfindung

Für einen Designer beginnt der erste Schritt oft mit einem Problem und der Suche nach einer passenden Lösung. Die Eltern von CUS beispielsweise stellten in ihrem Atelier exklusive Ledertaschen her. Seyferth erinnert sich noch gut an Kunden, die in die Werkstatt kamen, um kaputte Reißverschlüsse reparieren zu lassen - eine sehr mühsame Arbeit, die sein Vater nur widerwillig erledigte.

Christoph arbeitete etliche Jahre überwiegend mit Holz und Metall, bis er im Alter von 45 Jahren Lust hatte, etwas so Simples wie eine Tasche nochmal von Grund auf neu zu erfinden und bestehende Design-Konventionen in Frage zu stellen. CUS wollte eine handliche, zeitlose und minimalistische Tasche ohne Reißverschlüsse oder andere traditionelle Verschlusssysteme entwerfen und erweiterte sein umfangreiches Atelier zusätzlich noch mit Maschinen und Utensilien zur Lederverarbeitung.